FDP erinnert mit aktueller Stunde an den 17. Juni

Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag erinnert im morgigen Plenum mit einer aktuellen Stunde an die Opfer des 17. Juni 1953, als sich die Bevölkerung der DDR gegen das von der sowjetischen Besatzungsmacht gestützte SED-Regime erhob. „Auch wenn der Aufstand durch sowjetische Panzer niedergemacht wurde, war er dennoch der Auftakt einer Entwicklung, die schließlich am 9. November 1989 an gleicher Stelle ihr gutes Ende fand. Das sollte im Hinblick auf 30 Jahre deutsche Wiedervereinigung nicht vergessen werden“, betont Landtagsvizepräsident Dirk Bergner. Ebenso wenig, dass unter den mehr als 50 Toten mehrere Minderjährige waren. „Wenn es eines Beweises für den Unrechtscharakter des sozialistischen DDR-Staates bedurft hätte, der 17. Juni würde ihn liefern“, erklärt der Freidemokrat.

Auch in Thüringen fanden vor 67 Jahren quer durch die damaligen Bezirke Gera, Erfurt und Suhl Demonstrationen, Streiks und Auseinandersetzungen statt. Nach massenhaften Enteignungen und Zwangskollektivierungen in der Landwirtschaft habe die faktische Lohnminderung durch eine Erhöhung der Arbeitsnormen das Fass zum Überlaufen gebracht, so Bergner weiter. Doch wäre es weit gefehlt, den Aufstand nur wirtschaftlich zu begründen oder wie die damalige SED als „faschistischen Putsch“ zu diffamieren. Bergner: „Der Aufstand hatte ganz klar auch politische Ziele, nämlich Demokratie und Freiheit in ganz Deutschland. Es war ein echter Volksaufstand gegen die zweite Diktatur auf deutschem Boden."