FDP kritisiert kulturpolitisches Verwirrspiel der Landesregierung

Erst die Ankündigung einer gemeinsamen Kulturstiftung mit Sachsen-Anhalt, dann ein verpfuschter Staatsvertrag und jetzt plötzlich Weltkulturerbe – für Robert-Martin Montag gleicht das Vorgehen der Landesregierung einem Verwirrspiel. „Die von allen Seiten geäußerte und berechtigte Kritik an der geplanten Kulturstiftung mit Sitz in Halle hat ins Schwarze getroffen.

Erst die Ankündigung einer gemeinsamen Kulturstiftung mit Sachsen-Anhalt, dann ein verpfuschter Staatsvertrag und jetzt plötzlich Weltkulturerbe – für Robert-Martin Montag gleicht das Vorgehen der Landesregierung einem Verwirrspiel. „Die von allen Seiten geäußerte und berechtigte Kritik an der geplanten Kulturstiftung mit Sitz in Halle hat ins Schwarze getroffen. Jetzt holt die Landesregierung das Welterbe aus dem Zauberhut, um vom eigenen Versagen abzulenken. Hier steht jemand mächtig unter Druck“, erklärt der kulturpolitische Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag.

Die Idee, die einzigartige Vielfalt der ehemaligen Fürstentümer unter dem Begriff „Thüringer Residenzkultur“ als Unesco-Weltkulturerbe anzumelden, findet Montag prima. Er hätte es sich aber gewünscht, dass das von Anfang an so in Angriff genommen und öffentlich gemacht worden wäre. Durch das amateurhafte Verhandeln der Landesregierung bei der geplanten Kulturstiftung mit Sachsen-Anhalt sei zwischenzeitlich ein großer Vertrauensverlust entstanden. „Der Verbleib von Sammlungen in den Museen vor Ort ist nicht festgeschrieben und auch die Besitzübertragung von Kunst- und Kulturobjekten ist ungeregelt“, kritisiert Montag. Außerdem könne Thüringen im Stiftungsrat überstimmt werden.

„Das Sachsen-Anhalt auch den ersten Generaldirektor ernennen darf, geht gar nicht. Überhaupt ist dieses Amt nicht mehr zeitgemäß. Warum nicht ein Vorstandsgremium, deren Mitglieder für bestimmte Bereiche wie Museen, Gärten, Verwaltung etc. verantwortlich sind? Und das sollte ordentlich ausgeschrieben und nicht im Hinterzimmer ausgekungelt werden“, schlägt Montag vor.