FDP-Politiker Montag legt 7-Punkte-Papier gegen das Apothekensterben vor

Nur immer darüber zu debattieren, dass das Apothekensterben gestoppt werden soll, das ist bei weitem zu wenig. Während einer Aktuellen Stunde im Thüringer Landtag stellte Robert-Martin Montag klar, dass es vielmehr eines entschlossenen politischen Handelns braucht. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP hat ein 7-Punkte-Papier vorgelegt, das darauf abzielt, die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken zu sichern.
„Ziel ist und bleibt, eine qualitativ hochwertige sowie wohnortnahe Versorgung durch Apotheken sicherzustellen. Das wird aber nur dann funktionieren, wenn wir langfristig die Finanzierungssicherheit im Blick behalten“, sagt Montag.

Auf Antrag der FDP hat der Thüringer Landtag bereits eine Ausweitung der Niederlassungsförderung, auf Pharmazeuten beschlossen. Diese Förderung war zuvor allein für Ärzte möglich. Außerdem liegt dem Parlament ein Antrag vor, der trotz ausgeschöpfter Möglichkeiten in Thüringen eine Ausweitung der Studienplatzkapazitäten für angehende Pharmazeuten vorsieht. Er lässt sich auf die Kurzformel bringen: Im Ausland studieren, in Thüringen praktizieren.

Der jetzige Vorschlag des Gesundheitspolitikers sieht Maßnahmen vor, die vor allem auf Bundesebene entschieden werden müssen. Dazu gehören:
# Eine Erhöhung des Fixzuschlags bei Fertigarzneimitteln von 8,35 Euro auf 10 Euro, ergänzt durch einen Dynamisierungsfaktor.
# Eine Erhöhung der Vergütung für Zubereitungen aus Stoffen sowie des Rezepturzuschlags, begleitet von einem Dynamisierungsfaktor.
# Eine gestaffelte Anpassung des Kassenabschlags, der künftig netto ausgewiesen werden soll.
# Eine Erhöhung der Notdienstgebühr auf 5 Euro, um die Eigenverantwortlichkeit der Patienten zu stärken.
# Die gesetzliche Festlegung einer Möglichkeit von Skonti bei Rx-Medikamenten über 3,15 % hinaus.