Montag: Telematikinfrastruktur ist der BER des Gesundheitswesens

Für Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ist die Telematikinfrastruktur (TI) gescheitert. Eigentlich soll die TI alle Beteiligten im Gesundheitswesen sicher miteinander vernetzen und somit einen sektorenübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen.

Für Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ist die Telematikinfrastruktur (TI) gescheitert. Eigentlich soll die TI alle Beteiligten im Gesundheitswesen sicher miteinander vernetzen und somit einen sektorenübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen. Bisher falle das System jedoch mit permanenten Pannen und Störungen auf. „Bis heute hat die TI bereits Milliardensummen verschlungen. Dabei ermöglicht sie lediglich einen Abgleich der Versichertenstammdaten und bietet keinen erkennbaren Alltagsnutzen in den Praxen. Weder für Ärzte, noch für Patienten. Hinzu kommt, dass die Praxen durch die häufigen Störungen massiv in ihrem Betriebsablauf behindert werden. Das Großprojekt TI ist damit der BER des Gesundheitswesens“, so Montag.

Verantwortlich für die Probleme seien insbesondere die sogenannten Konnektoren, jene Hardwarekomponenten, welche die Leistungserbringer anbinden. Diese seien teuer in der Anschaffung, teuer im Unterhalt und sehr störanfällig. „Dieses Prinzip ist vollkommen überholt und zudem für die Anbindung der Patienten an die elektronische Patientenakte völlig ungeeignet“, erklärt Montag. „Die TI ist gescheitert, sie braucht einen Neustart mit modernster Technik.“ Als Vorbild könne unter anderem der Banken- und Kommunikationssektor dienen. Dort nutze man individuelle Schlüssel für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Mehrfaktor-Authentifizierungen und eine stark reduzierte Datenspeicherung auf Servern.

Für eine vernünftige digitale Vernetzung aller Beteiligten nennt Montag drei notwendige Voraussetzungen: Funktionsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit der IT-Infrastruktur. „Nur wenn das System jederzeit einwandfrei funktioniert, die Versorger es intuitiv bedienen können und der aktuell höchste technische Sicherheitsstandard gegeben ist, bringen wir die Digitalisierung im Gesundheitswesen endlich voran.“