Aufarbeitung des DDR-Unrechts ist unentbehrlich für den inneren Frieden

70. Jahrestag der „Aktion Ungeziefer“: Staatlich sanktionierte Willkür hinterlässt bis heute tiefe Spuren bei den Opfern

Die Aufarbeitung des DDR-Unrechts darf sich nicht allein auf Gedenkveranstaltungen fokussieren. Darauf verweisen die Freien Demokraten im Thüringer Landtag. An diesem Donnerstag jährt sich zum 70. Mal der Beschluss des DDR-Ministerrats, eine Sperrzone entlang der Westgrenze einzurichten. Tausende Thüringer wurden daraufhin im Rahmen der „Aktion Ungeziefer“ gegen ihren Willen umgesiedelt.

„In Folge der Grenzsicherung widerfuhr unzähligen Menschen staatlich sanktionierte Willkür. Sie hinterlässt bis heute tiefe Spuren. Wir sind es diesen Opfern und allen anderen Leidtragenden des DDR-Unrechts schuldig, in der Aufarbeitung nicht nachzulassen“, sagt der FDP-Abgeordnete Dirk Bergner im Thüringer Landtag. „Aufarbeitung ist wichtig, damit Vergleichbares nie wieder geschehen kann. Sie ist unentbehrlich für den inneren Frieden unserer Gesellschaft. Das bedeutet vor allem, die Opfer ernst zu nehmen, ihnen vorbehaltlos bei der Bewältigung der Folgen zur Seite zu stehen und keinerlei Relativierungen der Verbrechen an Menschen zu dulden.“ Bergner verweist nicht nur auf die „Aktion Ungeziefer“, sondern auch auf das düstere Kapitel der Zwangsadoptionen sowie auf das bisher nur unzureichend aufgearbeitete Leid vieler Heimkinder.

Die FDP hat in dieser Legislatur im Thüringer Landtag bereits umfängliche Anträge zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts gestellt. Außerdem fand auf Antrag der FDP eine Aktuelle Stunde dazu statt.