FDP fordert Fairness gegenüber kleineren Einzelhandelsgeschäften

Die Freien Demokraten im Thüringer Landtag warnen davor, dass die auch während der Corona-Krise weiter geöffneten Filialketten von der erzwungenen Schließung kleinerer Einzelhandelsgeschäfte profitieren. „Der Thüringer Einzelhandel steht seit Jahren unter Druck, nicht erst seit Corona“, erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Thomas L. Kemmerich dazu. „Die erzwungenen Ladenschließungen verschärfen die Lage drastisch und werden zu vielen weiteren Insolvenzen und damit einhergehender Verödung der Innenstädte führen. Es erschließt sich nicht, warum die großen Ketten Non-Food-Produkte wie Fahrräder oder Bekleidung verkaufen dürfen, Fahrrad- und Bekleidungsgeschäfte aber geschlossen bleiben müssen.“

Kemmerich fordert gleiches Recht für alle auch in der Corona-Krise: „Selbstverständlich müssen sich alle Einzelhändler, ob groß oder klein, an das geltende Recht und die wegen Corona erlassenen Auflagen halten, wie zum Beispiel Mindestabstände einzuhalten. Aber unter diesen Voraussetzungen sollte es auch allen möglich sein, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen.“ Die Thüringer Landesregierung forderte Kemmerich auf, die erlassene Verordnung entsprechend anzupassen.

Nach einer aktuellen Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) wird sich die Zahl der Unternehmen im stationären Einzelhandel bis zum Jahr 2030 um mehr als ein Viertel reduzieren. Das ohnehin begonnene Ladensterben könne durch die Corona-Krise nunmehr im Zeitraffer ablaufen.