FDP startet Initiative, um pharmazeutische Versorgung zu sichern

Robert-Martin Montag: Unser Land benötigt keine endlosen Debatten, wir müssen vielmehr das Heft des Handelns in die Hand nehmen

Im Ausland studieren, in Thüringen praktizieren – unter diesem Motto hat die FDP im Thüringer Landtag eine Fachkräfte-Initiative gestartet. Sie zielt darauf ab, die pharmazeutische Versorgung in Thüringen zu stärken. Hintergrund ist, dass es im Freistaat an ausreichend Studienplätzen fehlt, während es in anderen europäischen Ländern freie Kapazitäten gibt.

„In Thüringen scheitert der Ausbau von Studienkapazitäten bislang vor allem an baulichen Voraussetzungen. Angesichts des immer akuter werdenden Fachkräftemangels in der Pharmazie braucht es Maßnahmen, die zeitnah helfen“, sagt Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP. „Unser Land benötigt keine endlosen Debatten, wir müssen vielmehr das Heft des Handelns in die Hand nehmen.“ Er schlägt ein Landesprogramm vor, bei dem für die Dauer der Regelstudienzeit das Land die Studiengebühren an europäischen Universitäten übernimmt. Gleichzeitig verpflichten sich die Studierenden, die Praxisbestandteile ihrer Aus- und/oder Weiterbildung in Thüringen zu absolvieren sowie für mindestens fünf Jahre als Apotheker in Thüringen zu praktizieren.

Analog zu den Pharmazeuten soll dieses Modell auch für angehende Mediziner und Zahnmediziner umgesetzt werden.

Ebenfalls auf Initiative der FDP hat der Thüringer Landtag bereits im Dezember 2021 beschlossen, die Niederlassung von Pharmazeuten, Ärzten und Zahnärzten im ländlichen Raum ab Oktober 2022 zu fördern. Allerdings hat das Thüringer Gesundheitsministerium die erforderliche Richtlinie noch immer nicht vorgelegt. Angesichts dieses und weiterer Umsetzungsprobleme bei Landtagsbeschlüssen kommentiert Robert-Martin Montag: „Gesundheitspolitisch ist die Landesregierung ein Totalausfall.“