Freie Demokraten wollen Corona-Hilfe nicht nur für Großunternehmen

Die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag erinnert daran, dass bei der Soforthilfe des Thüringer Wirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen nicht leer ausgehen dürfen. Fraktionsvorsitzender Thomas L. Kemmerich erklärte: "Es ist wichtig, dass die in Thüringen zur Verfügung stehenden Mittel genutzt werden, um die Wirtschaft des Freistaats vor einem Absturz durch die Folgen der Corona-Epidemie zu bewahren.“ Aus den mittelständischen Unternehmensverbänden heißt es schon jetzt, dass ohne passgenaue Hilfen für den kleinteilig organisierten Mittelstand, der gerade auch im ländlichen Raum Arbeitsplätze sichert, erhebliche Teile die Pandemie nicht überstehen werden. Noch in den nächsten Tagen werden die ersten Unternehmen untergehen.

Die Freien Demokraten begrüßten in diesem Sinne die durch die Landesregierung angekündigten Maßnahmen. „Minister Tiefensee muss dabei jedoch sicherstellen, dass kleine und mittlere Unternehmen nicht leer ausgehen. Von den Soforthilfen profitieren bislang Solo-Selbstständige, Kleinstunternehmer und Großkonzerne. Mittelständische Betriebe mit 50 oder 100 Mitarbeitern werden jedoch überhaupt nicht berücksichtigt.“ Bislang werden Firmen dieser Größenordnung lediglich Kredite in Aussicht gestellt. „Eine weitere Verschuldung durch die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, also vor allem Betriebsstilllegungen, hilft aber weder Arbeitgebern noch Arbeitnehmern. Hier muss dringend nachgebessert werden.“ Der Weg aus der Corona-Krise könne nicht nur mit Großkonzernen und Kleinbetrieben gelingen. Kemmerich: "Wir brauchen dafür das Rückgrat unserer Wirtschaft, den Mittelstand."

Zudem solle die Landesregierung bei geplanten Mehrausgaben auf solche Projekte verzichten, die teuer und nicht zwingend für die Bewältigung der Corona-Krise notwendig seien. "Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen Thüringens stehen jetzt vor gewaltigen Herausforderungen, da darf der Staat dringend benötigtes Geld nicht zurückhalten“, so Kemmerich. Zudem fordert die FDP-Fraktion eine Kontrolle bei der Verteilung der Mittel durch das Parlament: "Es ist wichtig, dass der Landtag in diesen wichtigen Fragen nicht außen vor gelassen wird.“