Freistaat muss beim Homeoffice vorangehen

FDP-Fraktion setzt sich für Vorbildrolle der öffentlichen Verwaltung ein

Arbeitgeber sollen überall dort, wo es möglich ist, den Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen. Dazu erklärt Thomas L. Kemmerich, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag:

„Eine Verpflichtung zum Homeoffice wird Unternehmen auch viel bürokratischen Aufwand bringen. Anträge, Genehmigungen, Stempel. Genau das, was kein Unternehmen jetzt brauchen kann. Die Forderung nach Homeoffice ist noch dazu nur dann authentisch, wenn sie auch vorgelebt wird. Der Freistaat als größter Arbeitgeber in Thüringen sollte sich an die sprichwörtliche eigene Nase fassen und seine Mitarbeiter geschlossen ins Homeoffice schicken, und zwar ins produktive Homeoffice. Die damit verbundene Digitalisierung gehört - unabhängig von der Pandemie - zu den Kernforderungen der FDP. So wie es derzeit im Öffentlichen Dienst läuft, nimmt das Land keine Vorbildfunktion ein. Im Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr ist zum Beispiel in der Geschäftsordnung vorgeschrieben, dass E-Mails auszudrucken und mit Eingangstempel zu versehen sind. Teams zu führen, die im Homeoffice verteilt sind, ist zweifelsohne eine Herausforderung. Produktiv digital zu arbeiten, verlangt generell eine Umstellung. Aber man kann das lernen - und die Beamten in Thüringen wollen es auch lernen!“