ME/CFS-Gedenken: Thüringer Landtag soll blau angestrahlt werden

Charité-Professorin spricht von FDP-Initiative als Vorbild für Deutschland

Anlässlich des 30. Internationalen ME/CFS-Gedenktages soll das Hochhaus des Thüringer Landtags illuminiert werden. In einem Brief an die Landtagspräsidentin werben die Freien Demokraten dafür. „Die Krankheit gilt als stilles Leiden. Sie ist wenig bekannt und unzureichend erforscht“, sagt Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP im Thüringer Landtag. „Auch der Thüringer Landtag kann ein Zeichen setzen, dass wir die ME/CFS Betroffenen nicht vergessen und diese Erkrankung, die häufiger ist als Multiple Sklerose und HIV, in der Öffentlichkeit sichtbar machen.“

Etwa 250.000 Menschen in Deutschland leiden an Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom. Bei ME/CFS handelt es sich um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung. Sie tritt zumeist als Folge eines Infekts auf. Viele Patienten können ihre Wohnung nicht mehr verlassen oder sind bettlägerig. Am 12. Mai 2022 findet der 30. Internationale ME/CFS-Tag statt. Ziel dieses Tages ist es, mehr Bewusstsein für die Krankheit und die damit verbundenen Lebensumstände zu schaffen. Weltweit werden öffentliche Gebäude in der ME/CFS-Gedenkfarbe Blau beleuchtet.

Davon unbenommen liegt dem Thüringer Landtag ein umfangreicher Antrag der FDP zur Erforschung, Versorgung und Aufklärung von ME/CFS vor. Während einer Anhörung im Bundestag hat mit Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen (Charité) eine herausragende ME/CFS-Expertinnen diesen Antrag ausdrücklich erwähnt. Sie sprach sich dafür aus, die Thüringer FDP-Initiative als Grundlage heranzuziehen, um ähnliche Strukturen deutschlandweit zu schaffen.