Medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen

FDP-Fraktion möchte Pharmazeuten und Zahnärzte in die Niederlassungsförderung aufnehmen

Die FDP-Fraktion setzt sich dafür ein, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum dauerhaft zu sichern. Pharmazeuten und Zahnärzte sollen, so wie bereits Ärzte, in die Niederlassungsförderung aufgenommen werden. Bisher ist eine Förderung für Ärzte durch das Land allerdings nur möglich, wenn zuvor keine Förderung durch die Kassenärztliche Vereinigung erfolgt ist. Das hat dazu geführt, dass kaum junge Ärzte und neue Praxen durch das Gesundheitsministerium gefördert worden sind. Diesen Umstand möchte die FDP-Fraktion beenden. Dazu erklärt Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag:

„Die bisherige Unterstützung durch die Landesregierung ist ein Rohkrepierer. In 2020 gab es nur sechs Bewilligungen. Die entscheidende Frage ist und bleibt, wie wir unter sich wandelnden demographischen Bedingungen eine wohnortnahe medizinische Versorgung sicherstellen können. Die Altersentwicklung ist dramatisch. Das Durchschnittsalter der Ärzte liegt bei 54 Jahren. Etwa die Hälfte der Zahnärzte wird binnen weniger Jahre nicht mehr praktizieren, häufig fehlen Nachfolger. Ähnlich ist es bei Apotheken. Das ist eine dramatische Entwicklung, wir müssen unbedingt gegensteuern.“

Aus Sicht der FDP-Fraktion stellt die maximale Fördersumme von 15.000 Euro keinen ausreichenden Anreiz für eine Niederlassung im ländlichen Raum dar. Hausärzte müssen für die Gründung einer Einzelpraxis durchschnittlich 104.000 Euro einkalkulieren. Bei Fachärzten steigt diese Summen rasch auf das Dreifache an.