Problemwölfe werden Thema im Thüringer Landtag

FDP verlangt Berichterstattung der Landesregierung zum Wolfsmanagement  

Die Jagd auf Problemwölfe wird zum Thema im für Naturschutz zuständigen Ausschuss des Thüringer Landtages. Vor dem Hintergrund jüngster Einlassungen der Bundesumweltministerin, die eine schnelle und unkomplizierte Entnahme dieser Wölfe ermöglichen möchte, fordert die FDP eine Berichterstattung des Thüringer Umweltministers zur Umsetzung im Freistaat ein.

„Wölfe sind alles andere als Kuscheltiere. Wer sie schützen will, sollte sich immer auch darüber Gedanken machen, wie sie Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren. Dazu gehört, eine Ober- und Untergrenze festzulegen, die einen gesellschaftlich akzeptierten Wolfsbestand auf regionaler wie auf Bundesebene definiert. Diese Interessenabwägung darf nicht einseitig zu Lasten der als besonders artgerecht geltenden Weidetierhaltung gehen“, sagt Dirk Bergner, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Thüringer Landtag. Er verweist auf einen seit Monaten vorliegenden Antrag der Freien Demokraten. „Wir fordern eine flächendeckende Bestandsaufnahme der Wölfe als Basis für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Wir fordern zugleich, dass sich Bund und Länder für die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene einsetzen.“

Die Äußerungen von Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) implizieren, dass es seitens der Bundesländer teils erhebliche Versäumnisse beim Wolfsmanagement gibt. „Dies gilt es aufzuklären“, so Bergner. „Ich bin sehr darauf gespannt, wie das der ebenfalls zu den Grünen gehörende Umweltminister aus Thüringen sieht.“

Laut einem aktuellen Gutachten von Prof. Michael Brenner (Universität Jena) nimmt die Zahl der von Wölfen gerissenen Weidetiere kontinuierlich zu, obwohl Herdenschutzmaßnahmen permanent ausgeweitet werden. Hauptgrund ist demnach der unkontrollierte Anstieg der Wolfspopulation.