Überlebenschancen von Frühchen erhöhen

Am Mittwoch ist Internationaler Tag der Milchspende. FDP-Fraktion setzt sich für den Aufbau weiterer Frauenmilchbanken ein

Vor 102 Jahren hat die Erfurter Kinderärztin Marie Elise Kayser die erste Frauenmilchsammelstelle Deutschlands eröffnet, damals noch in Magdeburg. Daran erinnert der Internationale Tag der Milchspende am 19. Mai.

Das Thema ist aktueller denn je: Insbesondere extrem unreife Frühgeborene sind auf gespendete Milch angewiesen. „Sie erhöht deren Überlebenschancen erheblich“, betont Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag. „Mit Muttermilch oder Spendermilch ernährte Frühgeborene leiden zum Beispiel deutlich seltener an schwerwiegenden, oft tödlich verlaufenden Darmproblemen als diejenigen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden. Zudem trägt Muttermilch zum Schutz vor Infektionen bei. Leider decken die Spenden nicht den Bedarf ab.“

Die FDP-Fraktion hat die Thüringer Landesregierung aufgefordert, gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitswesen eine landesweite Informationskampagne zu entwickeln. Außerdem sieht eine parlamentarische Initiative der Freien Demokraten vor, dass das Land die Einrichtung weiterer Frauenmilchbanken durch Anschubfinanzierungen forciert. Derzeit befindet sich am SRH Zentralklinikum in Suhl eine solche Bank im Aufbau; sie ist auf die finanzielle Unterstützung des Landes angewiesen. In Frauenmilchbanken wird gespendete Muttermilch untersucht, gelagert und an Säuglinge verteilt, welche keine oder nicht ausreichend Muttermilch von der eigenen Mutter erhalten können.

Hintergrund
Investitionen in den Aufbau und die Inbetriebnahme von Frauenmilchbanken liegen nach dem Prinzip der dualen Krankenhausfinanzierung in der Verantwortung des Freistaats Thüringen. Bisher gibt es Frauenmilchbanken bereits in Eisenach (Perinatalzentrum Level 2), Erfurt und Jena (jeweils Level 1).