Überlebenschancen von Frühgeborenen erhöhen

FDP-Fraktion setzt sich für den Aufbau weiterer Frauenmilchbanken ein

Die FDP-Fraktion hat die Thüringer Landesregierung aufgefordert, die Einrichtung weiterer Frauenmilchbanken durch Anschubfinanzierungen zu forcieren. Derzeit befindet sich am SRH Zentralklinikum in Suhl eine solche Bank im Aufbau; sie ist auf die finanzielle Unterstützung des Landes angewiesen. In Frauenmilchbanken wird gespendete Muttermilch untersucht, gelagert und an Säuglinge verteilt, welche keine oder nicht ausreichend Muttermilch von der eigenen Mutter erhalten können.

„Muttermilch ist die beste Versorgung, die ein Säugling erhalten kann. Besonders wichtig ist sie für kranke Neugeborene und Frühgeborene. Sie erhöht deren Überlebenschancen erheblich“, betont Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „Mit Muttermilch oder Spendermilch ernährte Frühgeborene leiden zum Beispiel deutlich seltener an schwerwiegenden  Darmproblemen  als  diejenigen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden. Zudem trägt Muttermilch zum Schutz vor Infektionen bei.“ Deshalb sollen Frauenmilchbanken vor allem an Kliniken mit einem „Perinatalzentrum Level 1“ angegliedert sein, welche auf die Versorgung von Frühchen spezialisiert sind. Aber auch Kliniken der weiteren Versorgungsstufen steht der Aufbau dieser Zentren offen.

„Viele Menschen werden sich daran erinnern, dass das Spenden von Muttermilch bereits in DDR-Zeiten einen hohen Stellenwert hatte. Dennoch decken die Spenden nicht den Bedarf ab. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, gemeinsam mit Partnern aus dem Gesundheitswesen eine landesweite Informationskampagne zu entwickeln“, so Robert-Martin Montag.

Investitionen in den Aufbau und die Inbetriebnahme von Frauenmilchbanken liegen nach dem Prinzip der dualen Krankenhausfinanzierung in der Verantwortung des Freistaats Thüringen. Bisher gibt es Frauenmilchbanken bereits in Eisenach (Perinatalzentrum Level 2), Erfurt und Jena (jeweils Level 1).