Versäumnisse im Pandemie-Management nachholen

FDP-Fraktion setzt sich für bessere Ausstattung der Thüringer Gesundheitsämter ein

Die FDP-Fraktion fordert die Landesregierung auf, schnellstmöglich Versäumnisse im Pandemie-Management nachzuholen. Dazu gehört insbesondere die flächendeckende Nutzung der Software Sormas in Thüringens Gesundheitsämtern. Aufgaben, die bisher über das aufwändige Ausfüllen von Tabellen gelöst wurden, können über das System digital vereinfacht werden. Sormas erleichtert es, Kontakte nachzuverfolgen, Symptome zu dokumentieren und diese Daten über Landkreisgrenzen hinweg zu teilen. Sormas ermöglicht darüber hinaus, die Kommunikation zwischen Laboren, Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und Robert-Koch-Institut (RKI) zu verbessern. Bundeskanzlerin Merkel und die Länderchefs hatten im November erklärt, eine Nutzerrate von über 90 Prozent anzustreben. Passiert ist bisher jedoch wenig.

„Die Digitalisierung des Gesundheitswesens darf kein Lippenbekenntnis bleiben“, sagt Robert Martin Montag, der Parlamentarischer Geschäftsführer sowie gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion ist. „Gerade am Beispiel von Sormas zeigt sich, dass die Digitalisierung essentiell für die Krisenbewältigung ist. Auch eine Landesregierung, die politisch noch im vergangenen Jahrhundert verhaftet ist, sollte zumindest anerkennen, dass es technologisch eine Weiterentwicklung gegeben hat.“

Um ihrer Forderung entsprechenden Nachdruck zu verleihen, haben die Liberalen eine Kleine Anfrage in den Landtag eingebracht. Damit ist die Landesregierung gezwungen, öffentlich Stellung zur Sormas-Umsetzung zu beziehen.

 

Hinweis für Redaktionen
Die Anwendung Sormas (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) wurde am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern entwickelt. Das System hat sich bereits während der westafrikanischen Ebola-Epidemie 2014/16 bewährt.