Verwaltung muss das Gründen erleichtern

Tiefstand bei Unternehmensgründungen liegt auch an Engpässen der Behörden. FDP-Fraktion unterbreitet konstruktiven Vorschlag

In Thüringen sind während der vergangenen 20 Jahre noch nie so wenige Gewerbe angemeldet worden wie im Vorjahr. Das Landesamt für Statistik meldete einen historischen Tiefststand von 8.342 neugegründeten Unternehmen. Als Gründe für diesen Rückgang nennt die Behörde neben Pandemie-Effekten auch die Einstellung des  Besucherverkehrs  sowie Personalengpässe in den Gewerbeämtern. Dazu erklärt Thomas L. Kemmerich, Vorsitzender der FDP-Fraktion:

„Ist diese Vielzahl an Terminvereinbarungen und Behördengängen im Zeitalter der Digitalisierung tatsächlich noch notwendig? Es muss dazu zeitgemäße Lösung geben, die es Gründern erlaubt, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, statt durch einen Ämterlauf beschäftigt zu werden. Andere Länder gehen hier schon lange mit guten Beispiel voran. In Estland kann man beispielsweise auf einem Online Portal innerhalb kürzester Zeit alle wesentlichen Schritte zur Gründung erledigen. Thüringen sollte innerhalb Deutschlands Maßstäbe setzen und ambitioniert vorangehen.“

Die FDP-Fraktion hat bereits zu Jahresbeginn eine entsprechende parlamentarische Initiative im Thüringer Landtag gestartet. Die Liberalen fordern die Landesregierung auf, ein Online-Portal für Unternehmensgründungen zu schaffen, auf dem sämtliche notwendigen Behördengänge digitalisiert, gebündelt und somit vereinfacht werden.